Blog: Avangate wirft Hersteller von Monitoring-Software raus

Die E-Commerce-Plattform Avangate - spezialisiert auf den Onlineverkauf von Software - hat entschieden, die Monitoring-Software-Apps seiner langjährigen Kunden mSpy und Flexispy nicht weiter zu vertreiben.

Avangate kündigt mSpy und Flexispy kurzfristig

Die Entscheidung scheint sehr kurzfristig gefallen zu sein. Bitex, als Hersteller von mSpy, hat am Freitag, 15. Juli 2016 per Newsletter mitgeteilt, dass bereits ab Montag, 18. Juli keine Verkäufe mehr über Avangate möglich sind. Davon ist auch das Affiliate-Programm von mSpy betroffen.

Avangate selbst teile die Änderungen erst am Mittwoch, 20. Juli 2016 den Affiliates mit.

Avangate: "Starting this month, July 2016, Avangate has decided to stop promoting Bitex vendor as a result of an internal business decision."

Was diese "internal business decision" im Detail bedeuten, ist nicht bekannt. Aber anscheinend betrifft es alle Hersteller von Monitoring-Software bei Avangate.

Auch Flexispy betroffen

Am Donnerstag, 21. Juli 2016 gab auch der Handy-Monitoring Spezialist Flexispy bekannt, dass deren Apps nun auch nicht mehr über Avangate vertrieben werden. In der Email geht Flexispy mehr ins Detail und schreibt, dass ohne Benachrichtigung und ohne Erklärung der Vertrieb von Monitoring-Software seitens Avangate eingestellt wurde. Außerdem werden alle ausstehenden Zahlungen für 6 Monate eingefroren.

Flexispy: "Avangate, without notice and without explanation, have stopped providing service to any vendors of monitoring products. They have furthermore frozen all outstanding payments for a period of six months."

Wird Avangate alle Hersteller von Monitoring-Software rauswerfen?

Auf Avangate, als amerikanisches Unternehmen, scheint von externer Seite Druck ausgeübt worden zu sein, was die Vorfälle der letzten Jahre bestätigt:

Nachdem das FBI im Oktober 2014 den CEO des Monitoring-App-Herstellers "StealthGenie" verhaftet und dessen Webseite vom Netz genommen hat, stellte der Marktführer Spectorsoft (jetzt: Veriato) danach seine Handy-Spy-App eBlaster Mobile ein, und nahm später alle Enduser Produkte vom Markt. Die aktuellen Vorgänge sind der nächste Schritt, den Verkauf von Überwachungssoftware zu erschweren.